Dmitri Schostakowitsch
Tahiti-Trott (Tea for Two von Vincent Youmans) op. 16
Faksimile des Partiturautographs
Festgabe zum 60. Geburtstag von Hermann Danuser, herausgegeben von der Paul Sacher Stiftung
Hamburg: Musikverlag Hans Sikorski 2006 (Ed. Nr. SIK2402)
deutsch / englisch, 30,5 × 40 cm, 71 S. + 6 S. Beilage, Leinen gebunden mit Schuber
ISMN 9790003035000
ISBN 978-3-935196-78-9
EUR 59
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Wie viele andere Komponisten hatte auch Dmitri Schostakowitsch ein ausgeprägtes Faible für die populäre Musik seiner Zeit. Dieses Interesse schlug sich nicht nur in seinen Ballett- und Filmpartituren nieder, sondern kam in besonderer Weise in seiner Orchesterbearbeitung des bis heute weltberühmten Musical-Schlagers Tea for Two von Vincent Youmans zum Ausdruck. Schostakowitsch lernte das Lied wahrscheinlich in einer russischen Version mit dem Titel Tahiti-Trott im Meyerhold-Theater kennen, wo es ab 1926 als Einlage in einem Theaterstück erklang. Er instrumentierte es 1927 - unter legendenumrankten Umständen - und widmete das Manuskript dem Dirigenten Nikolaj Malko, der die Transkription angeregt hatte. Im Zuge der proletarischen Neuausrichtung der sowjetischen Kultur unter Druck geraten, sah sich Schostakowitsch 1930 zur Distanzierung von seiner Bearbeitung gezwungen, die als Ausdruck einer «westlich-dekadenten» Gesinnung kritisiert wurde. In der Sowjetunion kursierte danach zwar ein Stimmensatz, der zu gelegentlichen Aufführungen und für zwei posthume Editionen (1984 und 2006) herangezogen wurde. Das Originalmanuskript jedoch, das sich im Besitz des in den Westen emigrierten Nikolaj Malko befand und 1989 in die Paul Sacher Stiftung gelangte, blieb bis zum heutigen Tage unbeachtet. Es wird in der vorliegenden Ausgabe erstmals vollständig veröffentlicht, ergänzt durch fünf erläuternde Kurzessays und eine Reproduktion der russischen Ausgabe des Tahiti-Trott von 1926.